Wie schnell ist "bis zu 16000" wirklich?

Wirtschaftliche und politische Aspekte zur DSL Infrakstruktur auf dem Land

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Wie schnell ist "bis zu 16000" wirklich?

Beitragvon KHS » Sa 22. Mär 2008, 09:59

In der TV-Werbung für ADSL Anschlüsse findet man derzeit nur noch die Angabe der Bandbreite "bis zu 16000 kbit/s". Aber wieviel Prozent dieser Anschlüsse kommen wirklich in den Genuss der vollen Bandbreite? Und wieviel Prozent der Kunden müssen mit deutlich weniger Bandbreite den vollen Preis zahlen?

Eine Studie in England zum Thema "schmales Breitband" hat diese Fragen untersucht, und liefert folgende Ergebnisse:

Je höher die versprochene Bandbreite, desto geringer sind die tatsächlichen Chancen, diese auch nutzen zu können. Zum Beispiel können nur rund 72 Prozent aller Kunden, die einen 512 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) schnellen Anschluss gebucht hatten, mit dieser Geschwindigkeit auch ins Netz. Von allen Nutzern, die einen Tarif "mit bis zu" vier Mbit/s abgeschlossen hatten, waren es dagegen nur 23 Prozent. Einen Negativrekord stellt dagegen der 16 Mbit/s schnelle Anschluss auf: Hier sind es nur vier Prozent der zahlenden Kunden, die auch wirklich in den Genuss einer 16 Mbit/s flotten Leitung kommen.

Ähnliches gilt sicher auch für deutsche Verhältnisse. Da die tatsächliche Bandbreite beim Kunden von der Leitungsdämpfung, d.h. von der Entfernung zur Vermittlungsstation, abhängt, wird sich dieses Problem auch auf Dauer nicht verbessern.

Auch in Lohra sind an einem ADSL2+ Anschluss (beworben als "bis zu 16000 kbit/s") wegen der langen Leitung nach Gladenbach nur maximal 1000 kbit/s verfügbar. Mit der automatischen Bandbreitenanpassung (Rate Adaptive Mode) der ADSL2+ Technik sind das in der Praxis 400 .. 600 kbit/s.
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