Media Lahn-Dill

Wirtschaftliche und politische Aspekte zur DSL Infrakstruktur auf dem Land

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Beitragvon Hartmut Gaul » Sa 13. Okt 2007, 21:30

In letzter Zeit, auch in unserem Amtsblatt, wurde eine Umfrage zur Versorgung mit DSL durchgeführt.
Heute war ein großer Artikel u.a. im HA/MNZ der die Ergebnisse dieser Umfrage darstellte. Auch aus Lohra soll ein Interessent gewesen sein.
Wenn man sich deren HP anschaut kommen einem unausweichlich einige Fragen in den Sinn.
Ich habe denen eine Mail geschickt:

An: http://www.media-ldk.de

Artikel: Region will schnelle Netze in HA/MNZ und anderen Ausgaben des Verlages vom 13.10.2007

Hallo,
laut ihrer Umfrage soll auch ein DSL-Interessent aus Lohra sein.
Lohra ist mit DSL voll versorgt, bis 3Mb down- und 1Mb upload, zu konkurrenzfähigen Preisen, per Funk.
Nähere Infos unter www.lohra-dsl.de.
Scheinbar ist das dem Interessenten aus Lohra nicht bekannt.
Das gleiche gilt für den Interessenten aus Marburg.
Mittlerweile kann fast der 1/2 Kreis Marburg-Biedenkopf über dieses DSL verfügen.
Hier braucht dieses Rad nicht neu erfunden zu werden.
Es wäre schön, wenn sie dies, falls dem keine anderen Interessen entgegenstehen, dem entsprechenden Klientel und der interessierten Öffentlichkeit mitteilen würden.

Einer Reaktion sehe ich gespannt entgegen.
Hartmut Gaul
 
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Wireless-DSL und die Zukunft

Beitragvon KHS » So 14. Okt 2007, 10:04

Hallo Hartmut,
aus deinem Beitrag lese ich die Einstellung: "Unsere Bürgerinitiative hat es vor zwei Jahren geschafft, eine DSL-Versorgung für Lohra auf die Beine zu stellen. Damit sind alle weiteren Bemühungen überflüssig."

Das sieht wohl nicht nur der "DSL-Interessent aus Lohra" anders. Auch ich denke, die Bürgerinitiative muss weiter für schnelles Breitband kämpfen und z.B. die Bemühungen der IHK Lahn-Dill unterstützen!

Ich merke immer mehr, dass das Wireless-DSL der Stadtwerke Marburg der allgemeinen Entwicklung wieder hinterherläuft. Und das schon nach nur 2 Jahren. Überall im öffentlichen Bewusstsein hat sich die TV-Werbung für T-Home, 1&1, freenet etc. festgesetzt. Es wird nur noch für ADSL2+ Produkte mit "bis zu 16MBit" geworben. Das alte ADSL-1000 ist längst vergessen!

Im Privatbereich ist dieses schnelle Internet Voraussetzung für IPTV Angebote. Und auch für Firmen mit standortübergreifenden Netzen reichen die 1-3 MBit des Wireless-DSL nicht aus. (Auch wenn die 1MBit upload hier ein grosser Pluspunkt sind!) Vor allem aber sind die Volumenbegrenzungen der Grund, dass viele Interessenten das Wireless-DSL nur als "zweitbeste Lösung" ansehen. Ich merke in allen Diskussionen über "DSL für Lohra", dass beim "richtigen DSL" eine Flatrate selbstverständlich ist. Selbst die in der Gemeinde Lohra vorherrschenden Ein-Mann-Betriebe haben teilweise ein Datenaufkommen, das die 25 GByte (Profi-Tarif) übersteigt. Da muss man sich immer wieder selbst beschränken.

Ich gebe daher dem media Forum der Lahn-Dill-Region Recht. Ich kann die dortigen Bemühungen nur unterstützten. Die Gemeinde Lohra hat auch weiterhin einen ganz klaren Standortnachteil, wenn es beim Status Quo bleibt, besonders die kleinen Ortsteile. D.h. auch das Wireless-DSL muss sich weiterentwickeln und mittelfristig "breiteres" Breitband anbieten. Und vor allem die Volumenbegrenzung aufheben, um Internetdienste wie IPTV (für Privatpersonen) und datenintensives VPN (für Firmennetze) bezahlbar zu machen. Daran sollte unsere Bürgerinitiative arbeiten.

Sehr interessant finde ich die Referentenliste bei dieser Informationsveranstaltung der IHK im Januar 2007. Da haben nur überregionale Anbieter (Vodafone D2, iesy Hessen Kabel, NTPlusAG Funk, Power PLUS Stromkabel, Paracom Funk) Werbung für ihre Angebote gemacht. Die sind in der Lahn-Dill Region (inklusive Lohra) genau in den Orten nicht verfügbar, wo auch die Telekom-Leitung nicht hinkommt. Selbst der regionale Anbieter (OR Network Funk, Wetterau) ist hier nicht verfügbar. Der einzige alternative Anbieter, den es in unserer Region gibt, sind die Stadtwerke Marburg. Und der hat diese Informationsveranstaltung der IHK Lahn-Dill scheinbar verschlafen.

Aus meiner persönlichen Sicht setze ich derzeit voll auf das Wireless-DSL. Sowohl Internet- als auch Telefonanbindung laufen darüber. Telekom und TELE2 sind abgemeldet. Das T-DSL light ist mir zu langsam und hier in Rodenhausen auch nicht mehr verfügbar. VOIP ist deutlich günstiger und mittlerweile auch ebenso zuverlässig.

Auch langfristig glaube ich nicht an die Telekom oder die o.g. überregionalen Anbieter. Ich hoffe aber, dass die Stadtwerke bis spätestens 2010 ebenfalls 16Mbit - 64Mbit Breitband anbieten und bis dahin auch die Flatrate selbstverständlich ist. Daran sollten wir arbeiten. Eine Konkurrenzsituation durch weitere DSL Anbieter ist bei der Bevölkerungsdichte nicht zu erwarten, würde die Entwicklung des Wireless-DSL aber sicher beschleunigen.
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Re: Wireless-DSL und die Zukunft

Beitragvon Hartmut Gaul » So 14. Okt 2007, 12:10

KHS hat geschrieben:aus deinem Beitrag lese ich die Einstellung: "Unsere Bürgerinitiative hat es vor zwei Jahren geschafft, eine DSL-Versorgung für Lohra auf die Beine zu stellen. Damit sind alle weiteren Bemühungen überflüssig."


Genau dieser Meinung bin ich nicht, ich unterstütze jeden weiteren Ausbau, nicht nur bei uns.

KHS hat geschrieben:Sehr interessant finde ich die Referentenliste bei dieser Informationsveranstaltung der IHK im Januar 2007. Da haben nur überregionale Anbieter (Vodafone D2, iesy Hessen Kabel, NTPlusAG Funk, Power PLUS Stromkabel, Paracom Funk) Werbung für ihre Angebote gemacht. Die sind in der Lahn-Dill Region (inklusive Lohra) genau in den Orten nicht verfügbar, wo auch die Telekom-Leitung nicht hinkommt. Selbst der regionale Anbieter (OR Network Funk, Wetterau) ist hier nicht verfügbar.


Diese gibt mir besonderen Grund nachzudenken.

Wenn ich sehe, wer da wirbt, im Vorstand und im Beirat ist, da kommt mir sofort der Gedanke an die T-Com mit ihrem Angebot an die Gemeinden: "Wenn ihr den Ausbau finanziert, bekommt ihr auch DSL...."

Da sind doch eine Menge Anbieter, wieso quatschen die nur, aber machen nichts?

Wenn die beteiligten Firmen wirklich wollten, würden sie doch etwas tun.
Nein sie warten bis sich auf kommunaler Ebene etwas tut.

Die Media Lahn-Dill Initiative finde ich schon gut, nur bei einigen Beteiligten habe ich so meine Bedenken.
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Re: Wireless-DSL und die Zukunft

Beitragvon hifreak » Mo 15. Okt 2007, 18:00

KHS hat geschrieben:Ich merke immer mehr, dass das Wireless-DSL der Stadtwerke Marburg der allgemeinen Entwicklung wieder hinterherläuft. Und das schon nach nur 2 Jahren. Überall im öffentlichen Bewusstsein hat sich die TV-Werbung für T-Home, 1&1, freenet etc. festgesetzt. Es wird nur noch für ADSL2+ Produkte mit "bis zu 16MBit" geworben. Das alte ADSL-1000 ist längst vergessen!

Im Privatbereich ist dieses schnelle Internet Voraussetzung für IPTV Angebote. Und auch für Firmen mit standortübergreifenden Netzen reichen die 1-3 MBit des Wireless-DSL nicht aus. (Auch wenn die 1MBit upload hier ein grosser Pluspunkt sind!) Vor allem aber sind die Volumenbegrenzungen der Grund, dass viele Interessenten das Wireless-DSL nur als "zweitbeste Lösung" ansehen. Ich merke in allen Diskussionen über "DSL für Lohra", dass beim "richtigen DSL" eine Flatrate selbstverständlich ist. Selbst die in der Gemeinde Lohra vorherrschenden Ein-Mann-Betriebe haben teilweise ein Datenaufkommen, das die 25 GByte (Profi-Tarif) übersteigt. Da muss man sich immer wieder selbst beschränken.


Dem kann ich überhaupt nicht folgen.
Es geht bei der DSL-Versorgung überhaupt nicht darum, den 1000 Satelliten-TV-Kanälen noch weitere 50 per IP-TV hinzuzufügen.
IP-TV braucht keiner, ausser der Telekom samt Ihren Wiederverkäufern (1&1 etc.), damit ihnen die Kabelkunden mit dem Triple-Play-Angebot der Kabelfernsehanbieter nicht in noch größeren Scharen davon laufen.

Die hohen Bandbreiten 6000/16000 wurden fast ein Jahr ohne größeren Erfolg beworben, weil sie keiner braucht und daher nicht bucht, wenn sie mehr Geld kosten. 1-2% der Kunden haben die 6000/16000 gebucht, > 95% die 1000er.
Die Reaktion: Seit wenigen Monaten werden trotzdem die 1000er aus dem Angebot gestrichen und die Kunden in Bundles zu ihrem Highspeed- Glück (6000/16000er) gezwungen.


Was dazu kommt: 6000/16000 ist längst nicht für alle verfügbar, die DSL bekommen können. 16000 geht nur bis 800m Entfernung von der Vermittlungstelle. Schöne neue Werbewelt.

Man sollte statt dessen deutlich Marketing-Kampagnen und reale Bedürfnisse unterscheiden.

DSL braucht heutzutage fast jeder
VoiP braucht keiner, es macht aber die Nutzung von Wireless-DSL deutlich kostengünstiger
IP-TV braucht erst recht keiner.


Es geht uns hier darum, eine für Firmen und Privatleute gut nutzbare, zuverlässige und preislich bezahlbare DSL-Versorgung zu gewährleisten, damit nicht ganze Regionen nachhaltige Standortnachteile haben. Und genau das leistet Wireless-DSL. Und mit -realen- 3000 Kbit werden alle gängigen Internetanwendungen auch in 2-3 Jahren noch mehr als schnell genug laufen.

Grenzenloses Filmesaugen oder weitere 40 überfüssige TV-Kanäle halten wir allerdings für mehr als entbehrlich.

Wer als Betrieb mehr als 25 Gbyte benötigt, wird diese bei unseren Tarifen bezahlen können, sonst macht er etwas falsch :-).

Und wer als Betrieb mehr als 3 Mbit benötigt, möge sich vertrauensvoll an uns wenden, wir werden hier jedem Betrieb helfen, weil wir der Region helfen wollen.
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